Pfiffe gegen Nati: Verband stellt Fahndungsbild ins Netz
Die Pfiffe gegen Haris Seferovic während des Barrage-Spiels Schweiz-Nordirland vom Sonntag könnten wenigstens für drei so genannte "Fussballfans" ein unangenehmes Nachspiel haben: Fernsehaufnahmen belegen eindeutig, dass diese drei Männer mit ihren Pfiffen das Spiel der Schweizer Nati über 90 Minuten hinweg gestört haben. Blieb es gar deswegen torlos?
Welch bitterer Sieg: Obwohl die Schweiz die Qualifikation an die WM-Endrunde in Russland geschafft hat, wird Nati-Star Haris Seferovic wenige Minuten vor Spielende mit Pfiffen aus den eigenen Reihen eingedeckt, als er ausgewechselt wird. Die Empörung in den Kommentarspalten der Zeitungen und in den sozialen Medien über dieses unsportliche Verhalten ist seither gross. So gross, dass man auf Verbandsebene über Disziplinarmassnahmen nachzudenken scheint. Diskutiert wird etwa eine neue Variante von Geisterspielen, bei der das fehlbare Publikum gezwungen wird, sich 90 Minuten lang ein nicht stattfindendes Spiel anzusehen. Kritiker halten dagegegen, dass das nicht Strafe genug sei, weil Schweizer Fussballfans auch bei regulären Partien oft ein nicht stattfindendes Spiel geboten kriegen.
Videoanalyse belegt Dutzende Pfiffe
Mehr als 24 Stunden nach den unrühmlichen Vorfällen im Basler Sankt-Jakob-Park kristallisiert sich jedoch allmählich ein differenziertes Bild des Abends heraus: Diverse Fernsehaufnahmen und Videoanalysen legen dar, dass drei Männer das Spiel mit ihren gezielten Pfiffen mehr als alle anderen Fans zu stören versuchten und Dutzende Male den Spielfluss unterbrechen konnten. Im Internet zirkulieren zahlreiche Szenen, die zeigen, wie diese Männer sich in einheitlich hellblauen T-Shirts ungehindert am Spielfeldrand oder mitten auf dem Rasen aufhielten und immer wieder den Schweizer Nati-Stars während des Ballbesitzes hinterherpfiffen.
Nicht zuletzt die verantwortlichen Fussballverbände müssen sich nun unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie kann es sein, dass drei Männer mit Trillerpfeifen sich während der ganzen 90 Spielminuten unter die Fussballmannschaften mischen können, ohne dass ein Schiedsrichter dagegen eingeschritten ist? Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass es ebendiese Pfiffe waren, durch die ein Grossteil des Zuschauer erst ermutigt wurde, ebenfalls akustisch auf sich aufmerksam zu machen? Fragen, die bis zum Beginn der Weltmeisterschaft eine klare und energische Antwort verdient haben.
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