Wegen Corona: Jahreswechsel abgesagt
2020 ist das katastrophalste Jahr seit Generationen: Die Corona-Pandemie legt die halbe Welt lahm und lässt Sportanlässe, Kulturleben und andere Grossveranstaltungen platzen. Nun hat die zuständige Weltorganisation einstimmig entschieden, das Jahr 2020 so lange weiterlaufen zu lassen, bis die Krise überwunden ist.
Der 32. Dezember 2020 wird ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag sein.
«Ich will es gar nicht schönreden: Das Jahr 2020 ist einfach nur verschissen», erklärte Martin Milton, Direktor des Internationalen Büros für Masse und Gewichte (BIPM) am Nachmittag in Paris vor den Medien: «Die internationale Gemeinschaft hat deshalb entschieden, das Jahr über den 31. Dezember hinaus weiterlaufen zu lassen, bis die Pandemie überstanden ist.»
Das Bureau International des Poids et Mesures koordiniert seit 1875 die internationalen Einheiten, worunter auch die Zeitsysteme fallen. «Der Vorteil der unbestimmten Verlängerung dieses – pardon: – Scheissjahres liegt auf der Hand», erläuterte Martin Milton weiter: «Sämtliche Termine und Veranstaltungen ab dem Jahr 2021 können wieder wie geplant stattfinden. Das gibt den Organisatoren endlich wieder Planungssicherheit zurück.» Erste Reaktionen aus aller Welt bestätigen diese Einschätzung.
Nicht unumstritten Dem Entscheid der internationalen Organisation gingen allerdings zähe Verhandlungen voraus. Die US-Delegation versuchte an der Generalkonferenz lange Zeit durchzusetzen, nach dem Jahr 2020 nochmals zum Jahr 2017 zurückzukehren, um Präsident Trump eine Wiederholung der ersten Amtszeit zu ermöglichen.
Kein Elftember Hart gerungen wurde auch um die exakte Zählweise während der Verlängerung, wie aus dem Umfeld der Konferenz zu vernehmen war. Durchgesetzt hat sich die Variante, nach dem 31. Dezember einfach innerhalb des Dezembers weiterzuzählen (32., 33., …), bis das BIPM das Jahr offiziell für beendet erklären wird. Unterlegen ist die Idee, weitere Schaltmonate mit üblicher Monatslänge anzuhängen, die man im deutschen Sprachraum nach noch unbestätigten Informationen Elftember, Zwölftember etc. genannt hätte.
Um den Menschen innerhalb des auf unbestimmte Zeit verlängerten Dezembers dennoch etwas kalendarische Orientierung zu vermitteln, sollen alle 50 Tage offizielle Feiertage die Gelegenheit zu Corona-Demonstrationen, Maskenverbrennungen und anderem Pandemie-Brauchtum bieten, erstmals also am 50. Dezember. Falls Ihr elektronischer Kalender das Update noch nicht erhalten hat, tragen Sie sich diesen Termin einfach provisorisch auf den 19. Januar 2021 ein.
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